Tom
Donnerstag, Mai 22, 2003
  Das Leben voll auskosten

"Wert ist das, was man erwerben und behalten will; Tugend ist die Handlung, durch die man [den Wert] erwirbt oder behaelt." Wenn sich ein Mensch entschlossen hat, den Erhalt und die hoechstmoegliche Foerderung des eigenen Lebens als obersten Wert zu haben, dann sind "Vernunft, Zielgerichtetheit und Selbstachtung" die Werte, die unmittelbar folgen: Vernunft ist sein einziges Mittel, um Wissen zu erwerben und zu verarbeiten. Zielgerichtetheit ist die Entscheidung, durch welche Ziele sein Glueck verwirklicht werden soll und die Ausrichtung aller Handlungen auf die Erreichung dieser Ziele. "Selbstachtung ist seine ungebrochene Sicherheit, dass sein Verstand zum Denken faehig ist und dass seine Person wert ist, gluecklich zu sein."

Die grundlegenden Tugenden, durch die man die Grundwerte erwirbt und erhaelt, werden in Atlas Shrugged von Ayn Rand aufgezaehlt: Rationalitaet, Unabhaengigkeit, Integritaet, Ehrlichkeit, Gerechtigkeit, Produktivitaet und Stolz.

Werte dienen nicht nur dazu, das menschliche Leben zu erhalten: sie dienen dazu, das Leben zur hoechsten Bluete zu bringen. Der Weg dorthin ist, Tugenden zu leben. Das voll ausgekostete Leben in hoechster Bluete mit allen erdenklichen positiven Effekten: das ist die Belohnung fuer gelebte Tugenden.
(Die Zitate und Ideen sind von Ayn Rand.) 
Dienstag, Mai 13, 2003
  Zur Bekaempfung der Gleichgueltigkeit

Gleichgueltigkeit ist das Markenzeichen eines Menschen, der "aufgegeben hat". Was hat er aufgegeben ? Seine Werte und Ziele und damit das Streben nach diesen Zielen. Zu bemerken ist es z.B. im Gesichtsausdruck und im Widerwillen gegen die meisten Taetigkeiten. Es aeussert sich in Bemerkungen wie "mir ist alles egal" oder "ist doch alles Sch...".

Es mag sein, dass man bestimmte, vom Menschen gemachte, Zustaende nicht sofort aendern kann. Das heisst aber nicht, dass man nicht weiter daran arbeiten kann, sie zu aendern. Und es ist falsch, vom Menschen gemachte Zustaende zu akzeptieren, die man fuer inakzeptabel haelt. Die Konsequenzen dieser Art von Gleichgueltigkeit auf die eigene Person werden leicht uebersehen! Wenn man die Gleichgueltigkeit auf die eigene Person ausweitet, schadet man sich selbst. Und das ist das beste Argument, nicht gleichgueltig gegen sich selbst zu sein. Nachlaessigkeit gegen sich selbst kann sich nicht nur an Vernachlaessigung des Aeusseren zeigen, sondern auch im Gemuetszustand: Vernachlaessigung des Verstandes, die Weigerung Fakten aufzunehmen und nachzudenken. Wer aber seinen Verstand aufgibt, gibt ein wertvolles Gut her. Ein Mensch ohne Verstand wird zum Tier.

Mut ist die Treue zum Leben in dem Sinne, dass man seinen Werten treu ist und seine Werte nie verraet. Das Akzeptieren dessen, was man fuer schlecht haelt, waere ein Verrat der eigenen Werte; ein Verrat an dem, was das Leben erhaelt. Das Akzeptieren des Schlechten ist damit unmoralisch.

Meine Damen und Herren: Sie haben nur ein Leben und das laeuft sekundenweise ab. Nutzen Sie ihre Chancen ! Kaempfen Sie fuer Ihre Ziele ! Wofuer sonst lebt der Mensch, wenn nicht dafuer !

Samstag, Mai 10, 2003
  Pflicht macht das Leben zur Hoelle

(Die Zitate hierzu stammen aus dem Artikel "Causality versus Duty" von Ayn Rand, veroeffentlicht in "The Objectivist", Juli 1970)

Es gibt zwei grundsätzlich verschiedene Motive, aus denen heraus ein Mensch eine Handlung ausfuehren kann: Kausalitaet und Pflicht.

"Die Bedeutung des Ausdrucks 'Pflicht' ist: ... Notwendigkeit, eine Handlung aus keinem anderen Grund auszufuehren als dem, einer hoeheren Autoritaet zu gehorchen; unberuecksichtigt bleiben dabei alle persoenlichen Ziele, Motive, Wuensche oder Interessen." (Ayn Rand)
D.h. ausgeschlossen ist jedes Eigeninteresse.

Kausalitaet bedeutet hier, dass die Handlung nicht aus Gehorsam gegenueber einer hoeheren Autoritaet ausgefuehrt wird, sondern um ein Ziel in der Realitaet zu erreichen, das man sich gesteckt hat. Wenn man ein bestimmtes Ziel erreichen will, dann muss die Handlung ausgefuehrt werden.

Jetzt koennte jemand einwenden, die pflichtorientierte Person haette sich eben das Ziel gesteckt, der hoeheren Autoritaet zu gehorchen. Doch worin besteht diese hoehere Autoritaet ? Wenn die Autoritaet etwas aus der Realitaet ist (z.B. eine Person), dann stellt sich die Frage: warum soll man dieser Autoritaet gehorchen, wenn alle persoenlichen Ziele, Motive, Wuensche oder Interessen unberuecksichtigt bleiben sollen ? Es gibt aber einfach keinen vernuenftigen Grund, einer solchen Person oder Personengruppe derart bedingungslos und selbstlos zu gehorchen. Ist die Autoritaet etwas angeblich Uebernatuerliches (z.B. ein "goettliches Wesen"), dann liegt das Ziel nicht in der Realitaet. Warum steckt sich jemand das Ziel, einer solchen hoeheren Autoritaet zu gehorchen ? (Eigeninteresse haben wir ausgeschlossen, z.B. eine Belohnung im "Jenseits".)

Wenn kein Eigeninteresse vorhanden sein soll, dann ist die einzige Motivation, die fuer die Realitaet bedeutsam ist: Pflicht um der Pflicht willen, aus keinem anderen Grund heraus. Ayn Rand zeigt die Folgen, wenn man Pflicht um der Pflicht willen als Handlungs-Motivation akzeptiert: "Wenn man das akzeptieren wuerde, dann wuerde ... 'Pflicht' den Begriff 'Realitaet' zerstoeren: eine unerklaerliche, uebernatuerliche Macht uebernimmt den Vorrang vor Tatsachen und diktiert Handlungen, ohne Ruecksicht auf Kontext oder Konsequenzen. 'Pflicht' zerstoert Vernunft: [Pflicht] uebersteigt eigenes Wissen und Urteil und macht damit den Vorgang des Denkens und Urteilens irrelevant fuer das eigene Handeln. 'Pflicht' zerstoert Werte: sie fordert, dass man seine hoechsten Werte wegen einem unerklaerlichen Befehl verraet oder opfert - und sie transformiert Werte in eine Bedrohung fuer den eigenen ... Wert, weil das Empfinden von Genuss oder Lust einen Zweifel auf die ... Reinheit der eigenen Motive wirft. 'Pflicht' zerstoert Liebe: wer will schon aus 'Pflicht' heraus, und nicht aus 'Zuneigung', geliebt werden ? 'Pflicht' zerstoert Selbstbewusstsein: sie hinterlaesst kein "Selbst", das man moegen koennte."

Wenn ein pflichtorientierter Mensch Schwierigkeiten bei der Pflichterfuellung hat, dann konzentriert er sich nicht auf sein Ziel, sondern auf seinen Charakter. "Seine automatische Reaktion sind Schuldgefuehle und Furcht - Furcht davor, seine 'Pflicht' nicht zu erfuellen." "Der Wert seines Ziels verschwindet aus seinem Gedaechtnis, ertraenkt in einer Flut von Selbstzweifeln. Eine Weile kann er auf diese truebsinnige Weise weitermachen; aber nicht lange. Ein pflichtorientierter Mensch ... unternimmt selten wichtige Ziele: sie sind eine Bedrohung fuer sein Selbstbewusstsein." Er "... kann es sich nicht erlauben, irgendetwas wirklich zu schaetzen, weil jeden Moment eine unerklaerliche 'Pflicht' die Aufopferung seiner Werte fordern koennte, und jeden langfristigen Plan oder Anstrengung ausloeschen wuerde, deren Erreichen er sich vorgenommen haette."

Pflicht um der Pflicht willen zerstoert alles, was einem Menschen am Leben lieb sein koennte.

 
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